Samstag, 15. / Sonntag, 16.12.2012, 20.00 Uhr, Gare du Nord Basel
Christoph Bösch: Flöte
Daniel Buess: Schlagzeug
Jürg Henneberger: Klavier
Programm:
Earl Brown (1926-2002): "Hodograph I" (1959)
Morton Feldman (1926-1987): "Why Patterns?" (1978)
Georg Katzer (*1935): "Odd and Even" (2003)
Dieter Mack (*1954): "Trio IV" (2006)
Keine Konzertsaison des Ensemble Phoenix ohne das Trio-Konzert mit den Gründungsmitgliedern Christoph Bösch (Flöte), Jürg Henneberger (Klavier) und Daniel Buess (Schlagzeug). Zu den Vorlieben des Trios gehören die Komponisten der New York School der sechziger und siebziger Jahre, etwa Morton Feldman oder im vorliegenden Programm als "Ur-Komponist" Earle Brown. Auf Anregung von Luigi Nono und anlässlich eines Vortrages zu Notation und Form, komponierte Earle Browne für die Darmstädter Ferienkurse 1959 das Stück Hodograph I, das nach Artikulations- und Notationsmöglichkeiten für die Bewegungen und Kräftewirkungen eines musikalischen "Partikelsystems" suchte (griech. hodos, Weg, Strecke). Diesen Ansatz ergänzt passend eine Frage, die Morton Feldman fast zwanzig Jahre später gestellt hat: "Why patterns?" (1978). Man sieht sie, die patterns, in diesem rund halbstündigen Stück nicht aus einer Übersichtsperspektive wie auf den orientalischen Teppichen mit ihren Mustern, für die sich Feldman bekanntlich in den siebziger Jahren zu interessieren begann. Vielmehr sind sie in ihrer Fassbarkeit stets wieder hinausgeschoben, dem vermeintlich zufälligen Spiel zwischen Flöte(n), Klavier und Glockenspiel überlassen und aus dem Feldman'schen Paradox statischer Beweglichkeit geschöpft.
Den zwei amerikanischen Komponisten stehen drei Werke deutscher Komponisten gegenüber, die freilich ganz unterschiedliche ästhetische Positionen repräsentieren. Von Georg Katzer erklingt ein für den Pionier der elektroakustischen Musik in der DDR nicht unbedingt repräsentatives - und gerade dadurch spannendes - kurzes Trio für Flöte, Schlagzeug und Klavier. Die gleiche Besetzung wählte Dieter Mack in seinen Versuchen, die Gattung mit wechselnden Instrumenten neu durchzuprobieren für sein viertes Trio 2006.
André Fatton |
Nessun commento:
Posta un commento